Information Management. Der Innovator und Taktgeber der Wirtschaft

Die Branche Information Management umfasst entsprechend unserem Verständnis die Segmente

  •     Technologieanbieter (Software, Hardware)
  •     IT-Lösungsanbieter
  •     IT-Dienstleister
  •     Anwenderunternehmen von IT-Technologien und Lösungen

Das Information Management ist aus unserer Sicht die Summe aller strategischen Strategien, Maßnahmen, Technologien und Verfahren, mit der der erfolgskritische Faktor "Information"  betrieblich und geschäftsprozessunterstützend genutzt wird. Als Unternehmensstrategie beschäftigt sich das Information Management mit der Frage wie Informationen erfasst, klassifiziert, verarbeitet, gespeichert und bereitgestellt werden müssen, um als eine der wichtigsten Ressourcen im Unternehmen einem Geschäftszweck zugute zu kommen.

Eine allgemeinverbindliche Definition für die Branche, die in Deutschland häufig als Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK) bezeichnet wird, existiert aufgrund der hohen Innovations- und Entwicklungsdynamik, der vielen branchenspezifischen Besonderheiten und thematischen Ausrichtungen nicht. Ein wesentlicher Grund hierfür ist u.a. auch das extrem dynamische internationale Technologie- und Anbieterumfeld, die ständigen (Weiter-)Entwicklungen und die daraus resultierende Anzahl fachlicher Disziplinen.

ITK-Branche in Deutschland: Industriezweig mit höchster Wertschöpfung

Die Wertschöpfung der gesamten ITK-Branche in Deutschland ist laut einer Hochrechnung des Branchenverbandes BITKOM zwischen 1995 und 2005 um 50 Prozent auf 74 Milliarden Euro gestiegen. Im Vergleich zu den "klassischen Industriezweigen" lag die ITK-Branche damit vor dem Maschinenbau, der Automobilindustrie und der Metallindustrie.

Der weltweite ITK-Markt ist im Jahr 2006 um 4,2 Prozent auf ein Volumen von über 2 Billionen Euro gewachsen. Damit lag der Anstieg knapp unter dem Niveau des Vorjahres von 4,9 Prozent. Auch in den Jahren 2007 und 2008 hat sich das Gesamtwachstum der ITK-Branche auf einem soliden Zuwachsniveau zwischen 3 und 4 Prozent stabilisiert.

Mit einem Anteil von 6,6 Prozent an den weltweiten ITK-Ausgaben belegt Deutschland, hinter den USA mit 24,2 Prozent und Japan mit 14,1 Prozent, Rang drei der größten nationalen ITK-Märkte. Von daher ist gerade der Absatzmarkt in Deutschland für Technologie- und Lösungsanbieter sehr attraktiv. Damit verbunden werden häufig auch Aktivitäten im gesamten deutschsprachigen Bereich DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz).

Eine Vielzahl aktueller Themen für Technologie-/Lösungsanbieter und Dienstleister

Insbesondere die Technologie- und Lösungsanbieter stehen heute und auch zukünftig  vor großen Herausforderungen, sich in einem dynamischen Wettbewerbsumfeld immer wieder aufs Neue zu behaupten. Was gestern noch ein Hype war, kann in kurzer Zeit wieder ein alter Hut sein. Der immer stärker werdende internationale Wettbewerb – gerade auch auf dem interessanten deutschen Markt – erfordert von jedem IT-Anbieter immer schnellere Reaktionszeiten. Wer den Technologietrend verpasst hat oder die Lösungsanforderungen der Kunden nicht mit einem angemessenen zeitlichen Vorlauf kennt, der wird es auf dem Kundenmarkt schwer haben erfolgreich zu bleiben. Von daher kommt der strategischen Produktentwicklung, dem Business Development und einem weitsichtigen Marketing eine entscheidende Bedeutung zu.  Aber dies allein reicht nicht, um bei den potenziellen Anwendern auch bekannt zu sein. Denken Sie strategisch und weitsichtig, versetzen Sie sich in die Position Ihres Kunden und kommunizieren Sie zielgruppengerecht!

  • Wie kann man sich als Anbieter möglichst nachhaltig vom Wettbewerb differenzieren? Wird ein Trend wirklich vom Anwendermarkt gemacht oder ist dies nicht das Ergebnis einer guten Vermarktungsidee, einer guten PR und eines zielgruppengerechten Marketings?
  • Wie können neue Absatzmärkte gezielt erobert werden und vor allem wie könnte ein solcher Markt aussehen? Wo findet man die lukrativen Nischen für besondere Lösungen oder für spezielle Lösungspakete? Wie sieht meine Zielgruppe aus, die es zu erreichen und zu gewinnen gilt? Was erwartet meine Zielgruppe von mir als Anbieter und was wird letztendlich auch honoriert?
  • Möchte man (kostenintensiv) als Anbieter in bestehende Märkte drängen oder doch lieber gleich neue (eigene) Märkte entwickeln, um den zeitlichen und PR-trächtigen Vorteil des Innovators für sich zu nutzen? Der Schnellere gewinnt und Innovation wird gerade in der IT-Branche recht schnell von den Anwenderunternehmen belohnt.
  • Wie müssen Referenzprojekte gezielt aufbereitet werden, um damit das so erfolgsentscheidende Vertrauen im Vertriebsgespräch zu bekommen? Und was ist mit dem Image und der Reputation des eigenen Unternehmens in den Augen der Fach- und Wirtschaftspresse?
  • Mit welchen Maßnahmen (strategisch, operativ) können gesetzte Ziele schneller erreicht werden? Wie sieht es mit bestehenden und neuen Partnerschaften aus? Macht es Sinn auch über die Einbeziehung von Multiplikatoren nachzudenken? Wer könnte helfen und wie kann eine Win-Win-Situation konkret aussehen?

Unternehmerische Herausforderungen für Anwenderunternehmen

Eines ist ganz klar, jedes Unternehmen hat mit geschäftsrelevanten Informationen und mit dem zielgerichteten Management von Informationen zu tun. Das Unternehmen, dass es schafft eine auf seine individuellen Belange ausgerichtete Informationsarchitektur aufzubauen und eine individuell passende Informationslogistik geschäftsprozessbegleitend im Unternehmen zu realisieren, hat erhebliche Wettbewerbsvorteile und wird auch in der Zukunft gut aufgestellt sein.

  • Wie können vielfach historisch gewachsene IT-Umgebungen und/oder individuelle "Sonderlösungen" – die allesamt keiner modernen IT-Architektur sondern eher einem funktionierenden Patch-Work ähneln – zukunftsgerichtet auf Linie gebracht werden?
  • Welche Technologien und Lösungen passen zu den prozessualen und technologischen Anforderungen des eigenen Unternehmens? Wie müssen solche Anforderungen definiert werden und an was sollte man denken?
  • Ist tatsächlich immer alles gut was die internationalen IT-Marktgrößen anbieten? Wie sieht es mit der Abhängigkeit vom Technologielieferanten, mit der Entscheidungsfreiheit und mit der IT-Flexibilität hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen aus? Auf immer und ewig zahlender Support- und Wartungs-Kunde eines einzelnen Technologie- und Lösungsanbieters?
  • Wie kann ein Einführungsprojekt geplant und umgesetzt werden? Auf welche Erfahrungswerte sollte man setzen? Wie kann eine Software-Evaluierung in einer angemessenen Zeit realisiert werden? Wie solide und qualitätsbewusst arbeiten meine IT-Dienstleister?

Welche wesentlichen Langzeittrends gibt es und wohin geht die Entwicklung?

  • Auch in der IT-Branche geht der Weg hin zur Industrialisierung. Damit meinen wir die Automatisierung und Standardisierung des IT-Leistungserstellungsprozesses durch Übertragung in der Praxis bewährter Methoden und Prozesse aus dem Bereich der industriellen Fertigung.

  • Auf dem Weg hin zur Industrialisierung der IT müssen aber noch so einige Hürden überwunden werden: Auf der Anwenderseite geht es u.a. um den Aufbau einer offenen und flexiblen Plattform für die Koordination und Integration der IT-Anwendungen, der IT-Lieferanten und IT-Dienstleister. Eine andere Hürde ist die Weiterentwicklung der IT-Abteilung hin zu einem internen Dienstleister und "Business Partner". IT-Leiter müssen ihre Abteilung neu organisieren, Mitarbeiter mit einem soliden Business-Verständnis für die geschäftlichen Anforderungen finden und häufig wechselnde Geschäftsanforderungen im Unternehmen technologisch unterstützen. Business leads IT und nicht umgekehrt.

  • Heute und in Zukunft erkaufen sich IT-Schwergewichte neues Wachstum bei Umsatz und Kundenanzahl durch die Übernahme strategisch passender Unternehmen oder kaufen direkt den Wettbewerber. Dafür werden riesige Summen – häufig durch Aktientransfers und weniger mit Cash – gezahlt. Die Motivationsgründe und Strategien sind meistens irgendwie nachvollziehbar, doch die Zeit wird es zeigen ob letztendlich auch die Kunden davon profitieren werden. Denn die Integration eines zugekauften Unternehmens ist schwierig und zeitaufwendig, die erhofften Synergieeffekte lassen auf sich warten und die Kunden schöpfen daraus keinen sonderlich hohen Mehrwehrt. Ganz im Gegenteil: die Abhängigkeit steigt und die Software-Wartungskosten auch, so wie es uns die SAP jüngst mal wieder gezeigt hat und die Wartungskosten in den nächsten vier Jahren von 17 auf stolze 22 Prozent schrittweise anheben wird. Anwender sollten sich verstärkt fragen, ob und wem man sich technologisch gesehen "ausliefern" will oder welche sinnvollen Alternativen bestehen.

  • Der Best-of-Breed-Ansatz, das heißt die Zusammenstellung bestmöglich passender Technologien und Lösungen, wird für viele Anwenderunternehmen wichtig bleiben. Auch das Angebot an Open-Source-Lösungen wird immer attraktiver. Standardisierung heißt meistens auch eine Vereinheitlichung von Geschäftsprozessen. Will man das als Unternehmen überhaupt? Verliert man dadurch nicht auch ein großes Stück an unternehmerischer Individualität und Wettbewerbsfähigkeit? Dies allein schon vor dem Hintergrund zu sehen, dass die wesentlichen Geschäftsprozesse nun einmal unternehmensindividuell sind und sich nicht so ohne Weiteres mit einer Standardlösung ablösen lassen. Warum auch, wenn damit automatisch auch Alleinstellungsmerkmale und Wettbewerbsvorteile verloren gehen. Es gilt mehr den je der Anspruch, dass IT-Lösungen bestehende Geschäftsprozesse unterstützen sollen und nicht umgekehrt.

  • IT und Mittelstand - ein weiterhin schwieriges Thema. Hier klaffen immer noch Theorie, häufig viel zu groß dimensionierte Lösungspakete der Hersteller, teilweise auch die Arroganz von IT-Marktführern und die Unternehmenspraxis aufeinander. Mittelständische Unternehmen finden sich nur sehr schwer auf dem IT-Anbietermarkt zurecht, da gerade diese Unternehmen stiefmütterlich von den Anbietern vernachlässigt werden. Anbieter reden allein schon sprachlich gesehen am Kunden vorbei und haben sich mit Ihrem Angebot häufig auf die Anforderungen großer Unternehmen und Konzerne spezialisiert. Bereits beim Analyse-, Implementierungs-, Dokumentations- und Pflegeaufwand stoßen viele mittelständische Unternehmen an ihre Ressourcengrenzen. Der Mittelstand benötigt einen ganz anderen Beratertypen, einen, der sich ganzheitlich auskennt, Technologien und Anbietermärkte kennt und die Einführung aus einer Hand leisten kann. Auch bei den Kosten für Software, Hardware und Customizing klaffen teilweise Welten auseinander. Dies werden Anbieterunternehmen erkennen müssen, denn im Mittelstand liegt das Wachstumspotenzial der Zukunft. Hier müssen viele IT-Technologie- und Lösungs-Anbieter sowie IT-Dienstleister noch so einiges nachholen um "markttauglich" zu werden oder zu bleiben.